_ städtebau in athen

FS17 / Architektur und Kontext

Studierende: Adrian Hauser, Silas Maurer

Mit der erarbeiteten grossmassstäblichen Setzung soll im Athener Stadtteil „Keramikos“ ein neuer Bezugspunkt für die Stadtbevölkerung entstehen. Die Grundform der Bebauung beruht auf einem klassischen Blockrand. Die Eckbereiche werden dabei hier aber negativ ausgebildet, dies ermöglicht eine optimale Einbindung des Bestandes.
In den Ecken ohne Bestand wird die Regel ebenfalls konsequent durchgeführt. So entstehen zwei zum Stadtraum gewandte Plätze die bewusst leer gelassen werden. In einem weiteren Schritt sollen diese Plätze durch die Menschen Athens angeeignet und situationsgerecht genutzt werden. Um die Erscheinung an die sehr heterogene Umgebung anzupassen, wird die Gebäudehöhe durch zweistöckige Dachgeschosse unterbrochen und gegliedert. Feine vertikale Versätze in der Fassade sollen das Volumen an die kleinteilig gegliederte Umgebung anpassen.

Durch die freigespielten Bereiche in den Ecken des Volumens, gelangt man diagonal ins Innere der Bebauung. Ein umlaufender Arkadengang umringt den Hof und dient als Erschliessungsweg zu den einzelnen Treppenhäusern. Gleichzeitig soll er als Begegnungszone für die Bewohner dienen. Der Innenhof ist durch einen einfachen Kiesboden und Pinienbäumen geprägt. Die Bewohner sollen zwischen den Bäumen Schatten und Platz finden. Der Hof soll Ort der Begegnung und Gemeinschaft sein.

Verschiedene Nutzungen finden in den unterschiedlichen Geschossen Platz. Das Erdgeschoss ist geprägt von öffentlichen Nutzungen und zweigeschossigen Atelierwohnungen. Gemeinschaftsräume, Waschen, oder erweiternde Nutzungen des Erdgeschosses findet man im ersten Obergeschoss vor. Optisch werden diese zwei Geschosse in einer Sockelzone vereint. Das zweite Obergeschoss kann stellvertretend für alle folgenden Geschosse betrachtet werden. Die Grundrisse der Wohnungen orientieren sich an Vertretern der Nachkriegsmoderne in Südeuropa. Die Appartements werden über eine repräsentative Halle betreten, welche den Tag- und den Nachtbereich trennt und die dienenden Räume erschliesst. Prägend für den Entwurf der Wohnungen ist die Idee, das Esszimmer jeweils als Mittelpunkt der Wohnung zu betrachten. Von diesen Leitgedanken getrieben, findet das Esszimmer jeweils in der Mitte der Wohnung Platz und wird über einen anderen Raum oder einer Loggia belichtet. Weiter werden private Zimmer zum Wohnhof platziert und alle gemeinschaftlichen Räume sollen dem Strassenraum zugewandt sein.

Die Fassade betont die Massivität und die Gliederung des Volumens. Die Sockelzone in gestocktem Beton verleiht dem Gebäude die nötige Robustheit zum Strassenraum und bildet den Grundstein für das hochaufstrebende Volumen darüber. Dieses wird als Kontrast dazu mit einer glänzenden, keramischen Haut überzogen. Die stehende Einteilung der Keramikplatten und die kräftige, warme Farbe unterstützen den starken Ausdruck des Gebäudes. Die vertikalen, kleingeteilten Fenster nehmen Bezug auf die mediterranen Vorbilder und akzentuieren die Vertikalität des Gebäudes. Feine Gesimse und Vorsprünge im Sockel gliedern das grosse Volumen und schaffen eine Massstäblichkeit zu den Nachbarsgebäuden. Die Fenster im Betonsockel sind einheitlicher und einfacher ausgebildet und verweisen so auf den öffentlicheren Charakter der dahinterliegenden Nutzungen. Als Abschluss sind die obersten zwei Geschosse leicht überhöht und mit subtil abgeänderten Fenstern versehen.