aha!

Aufgewachsen bin ich im Glarnerland, genauer erklärt in Näfels auf einem Bauernhof, idyllisch und im Grünen. Früh interessierte ich mich sehr für Velos, Töffli und Seifenkisten, welche ich mit Freunden gerne auch motorisiert habe. Der elterliche Betrieb bot dafür das ideale Umfeld oder besser gesagt die ideale Rennstrecke…

Nach der Sekundarschule in Näfels, entschloss ich mich eine Schreinerlehre im Betrieb der Schreinerei Leuzinger AG in Angriff zu nehmen. An Arbeiten im Betrieb in Mollis mit Massivholz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen, Glas etc. oder Montageeinsätzen verteilt in der ganzen Schweiz fand ich stets grossen Gefallen.

Nach vier Jahren im Handwerk zog es mich wieder zurück zur lange Zeit möglichst gemiedenen Schulbank. Ich besuchte die gestalterische Berufsmatura in Chur und schloss diese nach einem intensiven Jahr voller Land-Art, Kohlezeichnungen, Gestaltungsaufgaben, Skizzenbücher, Italienischvokabeln und vielen neuen Bekanntschaften erfolgreich ab.
Als grobes Kontrastprogramm, durfte ich die nächsten 21 Wochen die Welt aus dem Vierfrucht-Pyjama betrachten. Als Radschützenpanzerfahrer wurde mir erlaubt, 14 Tonnen kalten Stahl durch die winterlichen Landschaften der Ostschweiz zu bewegen. Dank Liegestützen wurde uns nicht ganz so kalt, bis der sehnlichst erwartete Frühling für warme Gefühle sorgen konnte und das Ende der RS herbeiführte.

Nach einem kurzen Comeback in meinem Lehrbetrieb arbeitete ich ein halbes Jahr als Praktikant bei Aschmann Ruegge Architekten in Glarus. Dieses Praktikum, gepaart mit meiner absolvierten Berufsmatura, erlaubten mir im September 2014 eine Wohnung in der Baselstrasse in Luzern zu beziehen und mein Architekturstudium in Angriff zu nehmen. Eine herrlich, intensive Zeit brannte sich mir tief ins Gedächtnis und ins Herz hinein. Diverse Höhepunkte aber auch Tiefschläge durfte ich in meinen vier Jahren erleben. Dazu gehörten auch einige Sinnkrisen, die mich dann auch zu einem Wechsel in berufsbegleitendes Studiumsformat bewogen. So pendelte ich ein Jahr lang, drei Tage die Woche nach Zürich, um dort im Büro von Wolfgang Rossbauer Architekten mein Wissen über Konstruktionen, CAD-Zeichnen und Plandarstellungen zu vertiefen.

Der Abschluss meines Studiums absolvierte ich wieder im Vollzeitstudium, um mich gänzlich auf die Herausforderung der bevorstehenden Bachelorarbeit konzentrieren zu können. Nach schier endlosen Nächten des Grundrisszeichnens, intensiven Sessions in der Modellwerkstatt und kurz bevorstehenden Computerzusammenbrüchen konnten meine Mitstudierenden und ich unsere Arbeiten endlich abgeben.

Seit Juli 2018 besitze ich nun voller Stolz einen Bachelor of Arts in Architektur, was den krönenden Abschluss meiner Studienzeit repräsentiert.